Kamin

Der Traum vom heimischen Feuerplatz - oder was ist ein Kamin?

Irgendwie träumt ein jeder davon großräumig und hell zu wohnen, egal welchen Wohnstil man bevorzugt. Und noch etwas taucht in der Wunschliste irgendwann auf, wenn unser Portemonnaie Reserven für Wunscherfüllungen hat: ein eigener Kamin.



Der Kamin und sein schön nostalgisches Flair


Kaminofen
Man träumt vom Sitzen mit Familie oder Freunden rund um das Feuer als wäre man Neandertaler, aber mit Chic. Das Wort Kamin leitet sich übrigens vom lateinischen Wort "Caminus” ab und das bedeutet schlicht "Ofen”. Der Ofen aber hat nicht unbedingt im Wohnzimmer gestanden. Es war vielmehr so, dass man sein Wohnzimmer nur zu besonderen Festtagen mit vielen Gästen und der Familie benutzte, den Alltag aber in den geräumigen Wohnküchen verbrachte. Dort wurde gekocht, gegessen, geredet und abends wurden oft die Handarbeiten verrichtet. Messer und Scheren geschärft, Kerzen gezogen, Socken gestopft oder gestrickt, kleine Holzteile wie Kochlöffel geschnitzt und ähnliche Dinge. Das ist erwähnenswert, weil die Wärme des Ofens genutzt wurde, der zum Kochen und Backen ohnehin ständig feuerte.


Verschiedene Varianten von Kaminöfen


Bis heute gibt es die alten gusseisernen Öfen mit den Ringplatten, die sich auch in unserer Zeit stromsparend bewähren würden - aber vorrangig ein schön nostalgisches Flair verströmen.

Ebenso interessant ist die Variante der Kachelöfen, die man später sowohl in der Küche als auch im Wohnraum einbauen konnte und die als Heizkörper und Sitzplatz dienten. Nachfolger dieser heute doch relativ teuren Ofenvariante ist der Kaminofen. Gusseisern, ohne viel Schnörkel, meist in schwarz oder anthrazit und sehr an die einfachen Ofenheizungen erinnernd.


Welche Arten von Kaminen gibt es?


Was ist denn dann tatsächlich ein Kamin, welche Feuerstelle darf sich eigentlich wirklich Kamin nennen? Nach der Wortdefinition theoretisch jeder Ofen. Aber wenn man Architekten oder Innenarchitekten fragt, dann gibt es den offenen Kamin und den geschlossenen Kamin.

Der Kamin an sich ist in die Wand bzw. den Schornstein eingelassen, steht eventuell durch einen Sims etwas aus der Wand heraus und beinhaltet ein Rost auf den das Kaminholz gelegt wird. Übrigens: Das Anzünden ist eine Kunst für sich und sollte zelebriert werden. Alte Zeitungen (keine Magazine), Holzspane und dann Streichhölzer und reichlich Brennholz sind notwendig. Irgendwelche Anzündhilfen sonstiger Art zu verwenden gilt als stillos - und stinkt meist unnötig.

Der offene Kamin hat maximal ein schmiedeisernes Gitter vor der Feuerstelle und ist ansonsten zum Wohnraum hin offen. Vor dem Kamin muss ausreichend feuerfest gefliest sein, um Funken gleich abzuwehren.

Der geschlossene Kamin unterscheidet sich lediglich durch eine Feuerfeste Glasfront, die den Kaminraum komplett verschließt und den Funkenschlag verhindert.


Egal ob offen oder geschlossen...


... beide Kamine verbreiten letztendlich die gleiche, ganz besondere Stimmung. Eine Mischung aus Gemütlichkeit, Wärme, schlichter Luxus, Lebendigkeit durch das echte Feuer und ein bisschen Abenteuer.

Da kommt der Kaminofen einfach nicht mit, auch wenn er als nachträglich eingebaute Kaminlösung vielleicht nicht schlecht ist. Doch ist er, im Gegensatz zu den Varianten mit Gas, Leuchtreflexen oder gar einfach dem Feuer auf einem Bildschirm, eine Alternative mit echtem Feuer - und darum geht es ja eigentlich bei der Entscheidung für einen Kamin.